Sonntag, 7. Dezember 2008

Rainer Link protestiert gegen jüdische Stolpersteine in Zossen


Es zog ihn weg vom multikulturellen Berlin in das verschlafene Städtchen Zossen, wo man im allgemeinen links wählt. Laut Medienberichten sei Rainer Link ein Holocaustleugner, der es sich zur Aufgabe machte, regelmäßig die Vergasungen in den Konzentrationslagern in Frage zu stellen. Er kaufte in einer belebten Einkaufsstraße ein Haus, wo er ein Internetcafe mit dem Namen Medienkombinat eröffnete. Er wollte in Zossen ein neues Leben beginnen, denn in Berlin war er von der etablierten Politprominenz geächtet.

Rainer Link baute also sein Geschäft auf und wollte in Ruhe sein Leben fristen. Doch eine unglaubliche Provokation durch die Stadt Zossen machte ihn wütend, wie er sagt. Ausgerechnet er, der doch den Holocaust bestreitet, bekam vor seinem Internetcafe in 50 cm Abstand, Stolpersteine vor seine Fenster geknallt. Diese Stolpersteine sollen an jene Juden erinnern, die früher in diesem Haus wohnten und angeblich im Konzentrationslager Theresienstadt umgekommen sein sollen. So zu mindest die offizielle Darstellung. Kurt Liebau, vom Projekt "Jüdisches Leben in Zossen" verteilt bundesweit diese Steine und will so auf die deutsche Vergangenheit aufmerksam machen. Rainer Link aber wehrt sich dagegen und bezeichnet diese Aktion als Mahnmalismus. Diesen "Psychoterror", wie er sagt, findet er nach dieser langen Zeit unverständlich und versteht nicht, warum eine neue Generation, die mit der Zeit von 1933 bis 1945 nichts zu tun hat, so in Sippenhaft genommen werden soll.

Auf der einen Seite hat Zossen eine hohe Arbeitslosigkeit und kaum Ausbildungsplätze. Auf der anderen Seite jedoch werden Unmengen von Gelder ausgegeben, um diese Gedenksteine zu plastern. Die Bürgermeisterin von Zossen behauptet sogar, das die Mehrheit in Zossen für diese Gedenksteine sei. Dies sah jedoch am 7. Dezember 2008 anders aus. Rainer Link veranstaltete nämlich eine Vernisage in seinem Laden und es kamen sehr viele Zossener, um zu sehen was dort los sei. Laut Links Aussage sei die Bevölkerung auf seiner Seite.

Damit will sich Kurt Liebau aber nicht abfinden. Er plant eine Litfaßsäule direkt vor seinem Laden zu platzieren, damit sich die Zossener dort äußern können. Rainer Link habe nichts gegen eine solche Litfaßsäule und ist sich sicher, das die Mehrheit dort für ihn das Wort ergreifen wird. In der Zwischenzeit kann die Bevölkerung wärend der Öffnungszeiten den berüchtigten Zossener Bierkasten bewundern, der die Gedenksteine auch weiterhin verdecken soll, bis sie entfernt werden, ist sich Link sicher.

Es wird also weiterhin spannend bleiben, in der Zossener Einkaufsstraße. Denn wenn die Litfaßsäule gebaut und die ersten sich verewigt haben, wird man sehen, wer die Mehrheiten auf seiner Seite hat.



Artikel: Christoph Kastius

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